Saatzucht Bauer gegen den Fürsten: „Es geht um die blanke Existenz“
Die Fronten zwischen dem Fürstenhaus Thurn und Taxis und dem Betrieb Saatzucht Bauer in Niedertraubling sind verhärtet. Das Scheitern der BMW-Ansiedlung hat die Karten im Rechtsstreit neu verteilt.
Der Streit zwischen dem Fürstenhaus von Thurn und Taxis und dem Betrieb Saatzucht Bauer in Niedertraubling schien für viele in dem Moment beendet, als sich der Autokonzern BMW gegen den Standort entschied – und stattdessen ein neues Logistikzentrum mit 2.000 neuen Arbeitsplätzen im niederbayerischen Wallersdorf baut. Doch am Montag, 6. Juli, trafen sich der Anwalt des Fürstenhauses, Jürgen Linhart, mit den Vertretern von Bertolt Bauer, Rechtsanwältin Antje Plößl und Gregor Schneider, vor einem speziellen Landwirtschaftsgericht. Denn die Kündigung des Saatzüchters ist keineswegs vom Tisch – wohl aber die Alternativ-Standorte, die Thurn und Taxis in enger Abstimmung mit BMW und dem Freistaat Bayern ins Spiel gebracht hatte. Bauer hatte gegen die Kündigung, die letztes Jahr ausgesprochen wurde, Klage eingereicht. Beklagter ist deshalb Albert Prinz von Thurn und Taxis, im Volksmund Fürst genannt.